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Anbau in Plantagen

Der Kaffeestrauch ist bezüglich der Bodenqualität relativ anspruchsvoll. Er braucht lockere, tiefgründige und humusreiche Böden. Die Düngung erfolgt mit mineralischen Düngemitteln aber auch Kaffeepulpe (Fruchtfleisch der Kaffeekirsche, das beim Aufbereitungsverfahren anfällt) ist üblich.

In einer sogenannten "Nursery" werden ausgewählte Bohnen als Samen verwendet oder die Pflanze  wird durch Stecklinge vermehrt. Es dauert ca. 8 Monate bis sich aus einer Kaffeebohne ein Pflänzchen entwickelt, und dauert 3 Jahre, bis man zum ersten Mal ernten kann. Ein ausgewachsener Kaffeebaum trägt maximal zwischen fünf und acht Kilogramm Kaffeekirschen pro Jahr, woraus man ein bis zwei Kilogramm Bohnenkaffee gewinnen kann. Nach 6 - 8 Jahren erreichen die Bäume dann ihr maximales Produktionsvermögen und nach etwa 20 Jahren gehen die Produktionsmengen wieder zurück.

Die besten Bohnen gedeihen in Hochlagen (900-1500 Metern). In diesen vollzieht sich das Pflanzenwachstum langsamer als im Flachland. Je länger die Reifephase, je kälter die Luft, desto mehr Zeit bleibt den Bohnen für die Entwicklung der Inhaltsstoffe. Die Wartezeit wird belohnt, durch mehr Aroma und weniger Säure in den Bohnen. Die Reife und somit die Qualität der Kaffeefrüchte ist also Umwelteinflüssen gegenüber sehr empfindlich.

Ein wichtiges Kapitel im Kaffeeanbau ist die Bekämpfung der Schädlinge. Der Kaffeestrauch ist für Krankheiten sehr anfällig. Der gefährlichste Schädling ist der Kaffeekirschenbohrer, der die Kaffeekirschen anbohrt - seine Larven darin ablegt welche dann die Kirschen aushöhlen. In Zaire werden die jährlichen Verluste durch diesen Käfer auf mehr als 2.000 Tonnen geschätzt. Weiteres ist noch das Kaffeerüsselkäferchen zu nennen, das getrocknete Kaffeebohnen befällt.

Kaffee aus Bioanbau

Beim biologischen Anbau muss naturgemäß gearbeitet werden. Es dürfen keine chemischen Dünge- und Pflanzenmittel zum Einsatz kommen. Die Bezeichnung "Biokaffee" darf nur verwendet werden, wenn die Arbeitsweise von anerkannten Organisationen geprüft und zertifiziert wurde. Daneben gibt es aber auch eine Reihe von Kaffees mit hoher Qualität, die auf Grund ihrer Gegebenheiten natürlich produziert jedoch nicht zertifiziert sind. Der biologische Anbau ist arbeitsintensiv, aber durch die entsprechende Entlohnung bietet die Produktion eines "Clean Coffee" vielen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern eine Überlebenschance. Weiteres fördert er den verantwortlichen , respektvollen Umgang mit Ressourcen in den Kaffee-Anbaugebieten. Durch den "nachhaltigen Kaffeeanbau" wird eine Balance zwischen Lebens-, Umwelt- und Produktqualität angestrebt.

Bedingungen dafür sind:

  • umweltgerechte Kultivierung der Kaffeepflanze

  • Anbau unter Schattenbäumen (bietet durch die Mischkultur, vielen Pflanzen- und Tierarten Lebensraum)

  • Wasserbereitung bei der Aufbereitung minimieren

  • erneuerbare Energie zum Einsatz bringen

  • Kinderarbeit vermeiden

  • angemessene Entlohnung für das Produkt

 

Die Nachfrage in den Konsumländern nach diesen Kaffees steigt jedenfalls stetig. Abnehmer/innen sind vermehrt Verbraucher/innen, die neben dem Qualitätsanspruch auch einen Fokus auf soziales Bewusstsein legen.

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